News 30. September 2020

Nachgefragt: Nachhaltigkeit und Gesundheit am Arbeitsplatz

Sarah im Gespräch mit Marcus Henkenjohann, Bereichsleiter für Vertrieb und Kommunikation bei der Betriebskrankenkasse der Deutschen Bank

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„Work-Life-Balance“, Teil 2. Erinnert Ihr euch noch an meine „Gesundheitsrecherche“ und den Text zur Work-Life-Balance aus der vergangenen Woche? (hier) Zum Abschluss habe ich mich mit Marcus Henkenjohann, dem Bereichsleiter für Vertrieb und Kommunikation in der Betriebskrankenkasse der Bank, unterhalten. Das hat Spaß gemacht und ich möchte euch das Interview natürlich nicht vorenthalten. Here we go!

Wie wichtig ist der Bank die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter*innen und was tut sie dafür?

Ich verstehe meine berufliche Rolle sozusagen als Bindeglied für Gesundheitsthemen der Bank, die wir als BKK gerne unterstützen und gemeinsam nach vorne treiben und der Verantwortung für das Thema des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM).

Das Thema Gesundheit ist für die Bank als Arbeitgeber ein sehr wichtiges. Die Bank weiß, dass nur physisch und psychisch gesunde Mitarbeiter*innen, die sich immer mehr verdichtenden Themen in der Bank adäquat ausfüllen können. Es würde den Rahmen sprengen hier auf alle Angebote der Bank einzugehen, denn das Spektrum ist sehr groß und reicht von Themen der Arbeitssicherheit, über Fitness und Sportangebote bis hin zur Grippeschutzimpfung.

Haben Sie konkrete Beispiele?

Exemplarisch möchte ich den Check up 40 plus herausgreifen, bei dem die Bank Ihren Mitarbeiter*innen ab 40 Jahren der an diesem Angebot teilnehmenden Konzerngesellschaften einen Gesundheitscheck bei spezialisierten Anbietern für Vorsorgeleistungen anbietet. Ich habe an diesem Check up mittlerweile selbst zweimal teilgenommen und war jedes Mal begeistert, wie umfangreich hier untersucht wurde und welch tollen Tipps ich mit nach Hause nehmen konnte.

Und mir liegt es noch am Herzen auf die Beratungsmöglichkeit in schwierigen Lebenssituationen durch die Firma ICAS hinzuweisen. Die Bank bietet ihren Mitarbeitern und deren Familienangehörigen diese anonyme und kostenfreie psychologische Beratung seit Jahren an. Hier erhalten Menschen in der Bank 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr wertvolle und professionelle Unterstützung, wenn das Leben gerade mal etwas in Schieflage gerät. Das Beratungsspektrum ist weit und reicht von familiären Spannungen und dem Tod eines Angehörigen bis hin zum Umgang mit Suchterkrankungen. Ich denke gerade in der Zeit des Homeoffice kann es hilfreich sein, die ein- oder andere Sichtweise auf die Dinge zuzulassen und sich falls notwendig, durch die Psychologen von ICAS unterstützen zu lassen. In meiner vorherigen Tätigkeit als Teamleiter im Leistungsbereich der BKK, habe ich unseren Kunden dieses Angebot häufiger gemacht und habe nur positives Feedback erhalten.

Nach Ihrer Erfahrung: Welchen Stellenwert hat das Thema Gesundheit bzw. Work-Life-Balance bei den Mitarbeiter*innen? Spielen diese Themen auch eine Rolle bei der Auswahl des Arbeitgebers?

Diese Frage kann ich mit einem klaren Ja beantworten. Ich beobachte, dass die Grenzen zwischen privater und beruflicher Welt immer mehr verschwimmen. Wir sind ständig erreichbar und müssen mit immer komplexeren Informationen immer schneller umgehen und dabei auf unterschiedlichste Formate eingestellt sein. Die aktuelle Corona Zeit mit all ihren Herausforderungen beschleunigt das aus meiner Sicht. Das muss nicht negativ sein. Ich glaube die Menschen nähern sich dem Thema Gesundheit bewusster. Das beginnt bei der Auswahl der Nahrungsmittel und der körperlichen Aktivität und beinhaltet auch die Pflege der eigenen Psyche durch beispielsweise Meditation. Da ist es ein Entscheidungsfaktor, wenn ich einen Konzern wie die Deutsche Bank meinen Arbeitgeber nennen kann, der neugierig und offen gegenüber diesen Fragen ist und beispielsweise durch die Möglichkeit eines Job Rades auch Antworten geben kann.

Jeder von uns verbringt einen Großteil seiner Zeit am Arbeitsplatz. Worauf kommt es aus ihrer Sicht an, um auch in einem stressigen Alltag gesund und leistungsfähig zu bleiben?

Ich denke wir Menschen haben im Wesentlichen drei Bedürfnisse, die uns gesund erhalten bzw. zufrieden und „satt“ machen. Das Bedürfnis nach Stimulus (körperliche und geistige Anreize), das Bedürfnis nach Strokes (Anerkennung) im Sinne einer bedingungslosen Wertschätzung und das Bedürfnis nach Struktur (Vermeidung von Langeweile). Wenn wir mit diesen Dingen gut versorgt sind, fühlen wir uns wohl. Oft suchen wir diese Bedürfnisbefriedigung aber von jemand anderem. Hier wäre es hilfreich uns selbst erfüllende Bewegung oder Kopfarbeit zu suchen, uns selbst mal richtig auf die Schulter zu klopfen, wenn etwas gut gelungen ist und für eine gute Struktur für uns zu sorgen.

Zum Abschluss: Haben Sie noch einen Tipp für uns Azubis/Dual Studierende zum Thema Gesundheit?

Das ist oft eine sehr subjektive Wahrnehmung. Als junger Mensch nehme ich Gesundheit oft als selbstverständlich wahr. Nach 20 Jahren Berufserfahrung bei einer Krankenkasse weiß ich – es ist nicht selbstverständlich auch in jungen Jahren gesund zu sein. Insofern kann das Bewusstsein dessen schon wertvoll sein. Frische Luft, ein erfüllender Sport ohne zu viel Leistungsgedanke, ein gutes Gespräch und eine ausgewogene Ernährung, bei der man auch mal über die Stränge schlagen darf, sind aus meiner Sicht ganz gute Bausteine auf dem Weg zum Wohlbefinden.

Vielen Dank für die Unterstützung bei meiner Recherche und für das nette Gespräch!