“Die Mischung aus vielen jungen Leuten und Erfahrung ist einfach fantastisch.“

Im Interview: Dirk Giessamer, Head of Digital Clients Solutions

Ihr habt die Wahl: Interview im Video direkt in Komplettversion anschauen – oder erstmal in aller Kürze als Textversion nachlesen.

Expresso kompakt

Dirk Giessamer

Alter: 41 Jahre

Jobtitle: Head of Digital Client Solutions

Beschreibung in drei Worten: Ausgeglichen. Geduldig. Lang.

Größe: 2,04 m (Standardtüren sind nicht hoch genug).

Dirk Giessamer

Expresso goes Future: Top oder Flop?

Zeige Inhalt von DIY:

tools

Sabine: Dann machen wir weiter mit unseren Zukunftstrends! Was sagst du zu DIY (Do it Yourself)?

Dirk: Defintiv “Top”. Ich finde da kann man supergut Geist und Körper zusammenbringen und sieht am Ende auch wirklich, was man da gemacht hat.

Sabine: Und worauf schaust du da stolz zurück?

Dirk: Ich habe eine Fahrradunterstand bei uns gebaut. Richtig mit Holz und Dach obendrauf und einer Beleuchtung darunter, sodass die Fahrräder im Sommer und im Winter nicht so im Regen stehen.

Zeige Inhalt von KI:

light-bulb

Sabine: Und als Chef einer unserer Digitalisierungseinheiten in der Unternehmensbank – was sagst du zu Künstlicher Intelligenz (KI)?

Dirk: Auch „Top“. Hat noch einen ganz weiten Weg zu gehen bin ich der Meinung, aber die „leichten“ Sachen kann man mittlerweile sehr gut abhandeln und damit eine ganze Menge Ressourcen und Zeit sparen.

Sabine: Und was hast du ChatGPT zuletzt gefragt?

Dirk: Gerade letztens habe ich versucht für meinen Zweitklässler zu Hause die Quantenphysik einigermaßen anschaulich darzustellen. Es war okay… Ich glaube nicht, dass er das wirklich durchdrungen hat, aber es ist schon eine nette Sache das mal so zu sehen!

Expresso Journey

Sabine: Dann lass uns mal einen tieferen Blick in deinen Werdegang werfen! Magst du deine Journey bei der Bank in einem Satz beschreiben?

Dirk: Ich glaube, da kann man ganz gut das Morsealphabet hinzuziehen, nämlich laaang – kurz – und dann hoffentlich laaang

Sabine: Das musst du jetzt nochmal genauer beschreiben!

Dirk: Ich war ziemlich lang, 17 Jahre, bei der Deutschen Bank. Ich habe tatsächlich auch in der IT damals angefangen mit dem dualen Studium an der Frankfurt School, damals noch Hochschule für Bankwirtschaft und bin dann nach vier/fünf Jahren in das Business gewechselt. Dort habe ich bei Capital Market Sales und Global Transaction Banking, was heute Cash Management ist, gearbeitet. Immer sehr auf digitalen Themen! Wir haben damals ein Programm eingeführt, das nannte sich CMS-Webtools – heute bekannt unter BlueSpace. In dem Bereich habe ich dann lange im Business Management auf der Kapitalmarktseite gearbeitet (also alles was FX, Rates, Commodities und Money Market Produkte angeht). Kurz bevor ich dann dreieinhalb Jahre raus gegangen bin habe ich für Christian Gerhardt & Stefan Hoops die Unternehmensbank mit aufgebaut und da immer den Fokus auf digitale Tools für unsere Berater gelegt.

Danach habe ich dreieinhalb Jahre mitgeholfen eine kleine Wertpapierhandelsbank aufzubauen, was super, super spannend war: Grüne Wiese! Alles von vorne. Dort habe ich wirklich wieder Netzwerkkabel gezogen, Telefonanlagen und Bloomberg aufgebaut. Also ein sehr, sehr spannendes Thema! Bei so einem kleinen Unternehmen lernt man dann, wie eine Bank ganzheitlich anzuschauen ist - wenn man dann auf einmal mit der Bundesbank oder der Bafin sprechen muss. Insgesamt ist das eine sehr spannende Erfahrung gewesen.

Und seit etwa einem dreiviertel Jahr bin ich dann wieder zurück! Ich freue mich total. Es macht richtig Spaß mit den Leuten hier!

Sabine: Was macht deine jetzige Abteilung Digital Client Solutions für dich so aus?

Dirk: Der Mix aus ganz vielen jungen, digitalen Talente, die wir haben, gepaart mit einer wahnsinnigen Erfahrung, die wir dort haben! Ganz viele Menschen, die ich lange Jahre kenne und die auch länger da sind als ich es tatsächlich ursprünglich mal war. Diese Mischung ist einfach fantastisch. Es sind die Themen und die Leute zusammen – das macht es wirklich aus

Sabine: Super, vielen Dank für das Gespräch!

Expresso: Deep dive

Wieso bist du wieder zur Deutschen Bank gekommen?

Als ich gegangen bin, war es nie eine Entscheidung gegen die DB, sondern für etwas Neues. Ich habe immer den Kontakt zu meinen (dann ehemaligen) KollegInnen gehalten, die hier arbeiten. Und so hat sich das einfach ergeben, es war der perfekte Zeitpunkt und die perfekte Stelle für mich.

Gibt es eine besondere Anekdote aus deinem Berufsleben?

Nachdem ich die Assessment Center der Frankfurt School als auch bei der Bank erfolgreich durchlaufen hatte wurde ich „zum Kennenlernen“ von einer Abteilung eingeladen, weil sie einen der neuen Studierenden übernehmen wollte. Dort bin ich mit der Erwartung eines netten Plauschs und Kaffee aufgeschlagen und durchgeschwitzt und „gegrillt“ wieder raus - schlimmer, als beide Assessment Center zusammen!

In der Einführungswoche hörte ich ähnlich „grausame“ Geschichten über diese Abteilung von den anderen Kommilitonen, keiner wollte dort hin. Und wer wurde am Ende ausgewählt? Klar, ich war der Glückliche. Schnell zeigte sich aber, dass ich das wirklich war! Die Abteilung war super, meine Chefin und Ausbildungsleiter großartig, ich wurde direkt in das Team mit aufgenommen, durfte eigenverantwortlich Aufgaben übernehmen und habe super viel gelernt - während die andern sich teils eher gelangweilt haben.

Was geht dir auf den Keks/ würdest du gerne verbessern?

Zu wenig Arbeitsplätze zu haben. Aber das dauert mir zu lange, dies zu ändern…

Dein Bereich bildet sehr viele Stuzubis aus, warum ist dir das persönlich ein Anliegen?

Ich habe selbst dieses Studium ausbildungsbegleitend gemacht und wie oben beschrieben direkt sehr viel gelernt. Das möchte ich so weitergeben und diese Atmosphäre schaffen. Die Kombination aus Studium und Arbeiten ist klasse.

Und noch wichtiger die Verbindung aus Bank und IT - das war vor 20 Jahren schon wichtig und ist es mittlerweile umso mehr! Wir brauchen viel, viel mehr von den „Digitalen Talenten“, daher investieren wir hier so viel in unsere Zukunft. Im Übrigen sind Absolventinnen und Absolventen nicht nur in unserem Bereich zu finden - grade ist wieder einer nach New York gegangen!

Expresso persönlich

  • Worauf freust du dich, wenn du zur Arbeit gehst?

    Auf den unplanbaren Arbeitstag. Natürlich habe ich immer etwas geplant und vor, langweilig wird mir nie. Aber nicht zu wissen, was eventuell dazwischenkommen kann, macht unheimlich Spaß. Und zu wissen, dass man ein tolles Team hat, auf das man sich verlassen kann.

  • Was machst du in deiner Freizeit am liebsten?

    Am liebsten ganz viel Sport, sei es Basketball für Eintracht Frankfurt spielen, Skifahren, Laufen, Tennis spielen.. Und direkt danach Musik hören (Rock!) und auch selbst spielen (Schlagzeug und Gitarre)

  • Was war der beste Rat, den du bisher bekommen hast und den du gerne an unsere Nachwuchskräfte weitergeben würdest?

    Es gibt drei Arten von Problemen. Die, welche man selbst in der Hand hat zu lösen - also pack es an und tu es. Die, bei denen man jemanden kennt oder dazu benötigt, sie zu lösen - also sprich mit ihm/ihr und bitte um Hilfe bei der Lösung. Und dann gibt es die Probleme, welche man selbst nicht einfach lösen kann - gehe mit diesen bestmöglich um, aber halte dich nicht mehr an ihnen auf, als es unbedingt sein muss.

Fortsetzung folgt. Demnächst bei Professional@CB im Interview: Elisabeth Breden, Director Digital Sales & MarTech